Jubiläum: Der ewige Klang-Revoluzzer
Nikolaus Harnoncourt feiert, kein bisschen müde geworden, seinen 75. Geburtstag. Über die Weltkarriere aus Unbequemlichkeit.
Unlängst hat ihm eine Gruppe von Hornisten eine CD geschickt – und er bedankte sich nicht nur in freundlichen Worten, sondern sagte den Musikanten auch auf den Kopf zu, welche Instrumente sie in welcher Weise für diese Aufnahme verwendet hatten. So etwas hört er. Weil er alles hört. Orchestermusiker können ein Lied davon singen, wenn sie mit ihm gearbeitet haben: Nikolaus Harnoncourt, selbst vom Solocellisten zum Dirigenten geworden, zählt zu den strengsten Vertretern seiner Zunft. Und er kann von sich behaupten, die Interpretationsgeschichte revolutioniert zu haben. Wer kann das sonst noch in unseren Tagen?